Kurzporträt:

Regionaltypischer Schaltturm der RhB beim Bahnhof Zuoz. Erbaut vermutlich 1913 nach den Plänen des Architekten Meinrad Lorenz. Steht auf rechteckigem Grundriss. Mauerwerk verputzt mit teilweise sichbarem Bruchsteinmauerwerk und Ziersteinen. Im Obergeschoss auf mehreren Seiten mit Trichterfenstern. An der Front mit typischer hölzerner Rundbogentüre. Hochzugang über gedeckten Aussentreppenaufgang erschlossen. Gedeckt mit einem Satteldach.

 

Ähnliche Schalttürme befinden sich in Zernez, bei der Station Cinous-Chel-Brail (S-Chanf), in Ardez, Susch, Preda, Spinas, Davos-Platz und Davos-Wiesen. Zusätzlich stehen in Filisur und bei der Station Solis in Obervaz gemauerte Schaltturmanlagen.

 

Foto: zur Verfügung gestellt von Yvonne Scheiwiller

 

Quellen/Erwähnungen:

Schweizerische Bauzeitung vom 15.05.1920; von der Elektrifizierung der Rhätischen Bahn

Chronik Rhätische Bahn

Yvonne Schweiwiller, Buch Trafoturm-Turmtrafo von 2013

Industriekultur.ch

 

Ergänzung: 14.08.2015

Letzte Änderung: 01.12.2023

 

 

 

 

Zuoz GR

 

Standort: Via Staziun 30.1

Trafocaching: 46.599879,9.961466

 

Beschilderung: -

 

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Schalttürme

Die Verwaltung der Rhätischen Bahn (RhB) fasste 1910 den Beschluss, ihr bis dato bestehendes Streckennetz zu elektrifizieren. Als Versuchsstrecke diente der Abschnitt zwischen Bever (off. Bevers) und Scoul (dt. Schuls). Folglich beschaffte die RhB im Jahr 1912 die erste elektrische Lokomotive. Im Juli 1913 wurde der elektrische Betrieb auf den Engadiner Strecken zwischen Bever und St. Moritz sowie zwischen Samedan und Pontresina erfolgreich aufgenommen. Nach dem ersten Weltkrieg folgte der elektrische Ausbau auf der Strecke Bever - Filisur. Im Jahr 1920 wurde der Abschnitt zwischen Filisur und Davos von Dampf auf Strom umgestellt. 1922 war die Elektrifizierung der Rhätischen Bahn abgeschlossen. Um einzelne elektrifizierte Streckenabschnitte während dem Betrieb abschalten zu können, wurden auf allen Stationen Schalteinrichtungen mit sogenannten Hörnerschaltern installiert, welche bei einigen Stationen im Freien auf Schaltgerüsten montiert wurden. Nichtzuletzt wegen den schwierigen klimatischen Verhältnissen wurden die Schaltanlagen bei einigen Stationen jedoch in gemauerten Schalthäuschen untergebracht, welche (teils) unter Schutz stehen.